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Stratosphären Ballon Experiment
24. März 2012 - Teil I
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Matthias, DF1AAA sprach mich auf der ARDF
Referatstagung in Oberaula an, dass die OVe N28 und N29 noch Leute
suchen, die bei Ihrem Ballonexperiment die Nutzlast
zu bergen. Während ich den ersten Ballonstart am 10.3. aus diversen
Gründen nur am heimischen PC und auf Funk verfolgen konnte, nutzte ich
die Gelegenheit, beim zweiten Versuch am 24.3. mit dabei zu sein, um
gemeinsam mit Daniel DO8FOX eine Suchteam zu bilden. Aus
Vorausberechnungen und den gewonnenen Erkenntnissen des ersten Stratex
Ballon Versuches am 10.3. errechnete ich über eine freie Software, die
mir ARDF Kollege Joe Somers, PA0SOM zur Verfügung stellte, mehrere
mögliche Flugbahnen des Ballons für verschiedene maximale Flughöhen. Bei
der erreichten Flughöhe von ca. 30000m , sagte mir die Software einen
Landeplatz, der in der Nähe von Bad Hersfeld lag, voraus.
berechnete Flugbahn bei einer max. Höhe von 30km
Da das alles Neuland für mich war, traute ich der
ganzen Sache nicht so ganz und wagte mich nur bis nach Iserlohn zu
fahren, um dort die Flugbahn erst einmal zu verfolgen. youtube-video Wie auch bei
Experimenten in der Raumfahrt Fehlfunktionen nun einmal vorkommen können, hatten wir am
Anfang des Fluges einen Ausfall des APRS Senders. So rief ich gegen
1745 Uhr, nach 45 Minuten Flugzeit OM Peter DO9PL an, und bat ihn um
eine Peilung von seinem heimischen QTH. Zu dieser Zeit musste sich der
Ballon direkt über uns befunden haben, da eine Peilung von unserem QTH
nahezu unmöglich war. Peters Anruf, der 10 Minuten später kam,
bestätigte meine Vermutung und die gewonnene Erkenntnis über Flugdauer
und Position rief in mir das Ergebnis der Berechnungen vom Vormittag
wieder ins Gedächtnis. Leider war noch eine Unbekannte mit im Spiel. Bei
welcher Höhe würde der Ballon platzen? Nach meinen
Vorausberechnungen mit max. Höhen zwischen 20000 und 30000 m müsste der
Ballon irgendwo zwischen Bad Wildungen und Bad Hersfeld niedergehen. Aber wie so oft im Leben, spielte auch dieses Mal das Glück mit und der APRS Sender setzte wieder ein, als wir wieder auf die Autobahn fuhren. Während
der Fahrt auf der A45 in Richtung Süden hielten wir Kontakt zu den
anderen Teams, die nach und nach die Autobahn verliessen, um dem Ballon
direkt zu folgen, der seinen Kurs in östliche Richtung mit mittlerweile
140kmh aufnahm. Ich habe zu diesem Zeitpunkt einfach gezockt und
gehofft, dass die Berechnungen vom Vormittag stimmten und habe mir als
Ziel das Hersfelder Kreuz gesetzt. Nach und nach bestätigte es sich
immer mehr, und als wir oberhalb von Giessen waren, platzte der Ballon,
der mittlerweile eine Geschwindigkeit von rund 200kmh erreicht hatte,
auf knapp 30000m Höhe irgendwo zwischen Bald Wildungen und Bad
Hersfeld. Da wir Nordwind hatten, musste der Ballon beim Niedergehen nun
immer mehr in Richtung Süden drehen. Glücklicherweise hielt der
Sinkflug ziemlich lange an, so dass er seine letzte Position sendete,
als wir bereits die Autobahn in Alsfeld verlassen hatte.
Flugbahn und Landeplatz närdlich von Alsfeld
Hier tat
sich in den Sendepausen der 70cm Bake plötzlich ein unheimliches
Getümmel diverser OM's auf, die alle nur ein Ziel hatten. Mein
Copilot Daniel, DO8FOX lotste mich aber zügig in die Nähe des
Standortes, der letzten APRS Aussendung und der dazu gerechntet
Flugphase bis zum Erdboden, so dass wir bereits nach dem 3. Stop zum
Peilen das Auto stehen lassen konnten, um zu Fuss ca 10...15 Minuten
nach der Landung zum Ballon zu gelangen.
Nur 10 Minuten später tauchten auch schon weitere OMs auf und dann ging es Schlag auf Schlag.
Veit DL7ET weiter Teil 2
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